Männer

„Die Ursprünge des Christentums“ Jürgen Hirning berichtet vom Männervesper

Zum ersten Männervesper nach der Sommerpause hatte das bewährte Team Pfarrer Jochen Maurer eingeladen. Er ist Beauftragter der Landeskirche für das Gespräch zwischen Juden und Christen. Gut 40 Gäste folgten nach dem Vesper aufmerksam dem Vortrag des leutseligen Mannes, der auch das Schwäbische beherrscht, zum Thema „Wie jüdisch sind die Ursprünge des Christentums“. Es sei hier eine kurze Zusammenfassung eines langen Abends gewagt:

Das Christentum hat seine Ursprünge im Judentum. Jesus Christus, der zentrale religiöse Führer des Christentums, war ein Jude und seine Lehren basierten auf den jüdischen Schriften des Alten Testaments.

Das Christentum entstand aus dem jüdischen Glauben, als Jesus als der Messias angesehen wurde, wie er von den jüdischen Propheten prophezeit wurde. Juden waren die ersten, die Jesu Lehren annahmen und an ihn als den Erlöser glaubten wie er in der Verheißung angekündigt war. Das Christentum breitete sich jedoch mit der Zeit auch unter Nichtjuden aus und entwickelte sich zu einer unabhängigen Religion.

Obwohl das Christentum seine Wurzeln im Judentum hat, gibt es auch Unterschiede zwischen den beiden Religionen. Jüdisch zu sein heißt bis heute besonders zu leben. Das gilt beim Essen wie beim Einhalten des Schabbat, an dem man 39 Dinge nicht tun darf um Ruhe und Zeit für Leib und Seele zu finden.

Trotz dieser Unterschiede gibt es auch viele gemeinsame Werte und Überzeugungen zwischen dem Judentum und dem Christentum. Beide Religionen betonen die Bedeutung der Ethik, der Nächstenliebe und des Glaubens an den einen allmächtigen Gott..

Pfarrer Rostan, der von Beginn an unter den Zuhörenden saß, war gegen Ende noch eine zentrale Bemerkung wichtig: Niemals dürfe man Juden verantwortlich machen für die Kreuzigung Jesu. Das war Gottes Wille, der durch eine politische Entscheidung der damaligen Machthaber in die Tat umgesetzt wurde.

Bibel ist und bleibt Gottes Wort in Menschenwort, das gelte für den christlichen wie für den jüdischen Glauben als ewig einende Klammer, so Jochen Maurer unwidersprochen.

Heute, darin waren sich beide Geistliche einig, ist auf beiden Seiten viel Messianismus, der immer auch seine politische Seite hat und für gedeihliche Beziehungen sehr herausfordernd und undurchsichtig  ist.

Nach einer höchst regen Runde von Fragen und Diskussionen sprach Moderator Uli Motzer allen aus tiefster Seele als er sich bei Jochen Maurer herzlichst für einen viel Erkenntnis bringenden Abend bedankte.
Jürgen Hirning