Zeigen uns die Medien die Welt wie sie wirklich ist? Zu dieser allzeit aktuellen Fragestellung hatte das Team des Männervespers mit dem Journalisten und Buchautor Marcus Mockler einen höchst sachkundigen Fachmann gewinnen können. Gute 50 Gäste lauschten dem gebürtigen Gomaringer, der aus einem großen Erfahrungsschatz berichten konnte und souverän frei vortrug. Durchschnittlich 7 Stunden konsumieren wir jeden Tag verschiedene Medien, die unser Weltbild prägen, unser Kaufverhalten lenken wollen, uns im Gewande der Unterhaltung auch zu manipulieren versuchen, so Mockler in seinen einleitenden Worten.
Dass Medien unentbehrlich sind für eine Demokratie stehe weltweit außer Zweifel. Meinungsfreiheit bedingt Pressefreiheit. Allerdings, das gab Mockler zu bedenken, werde uns ein kritischer Umgang mit all den Informationen, Reizen und Emotionen von Presse, Fernsehen und dem Internet kaum beigebracht. Auch in den Schulen kommen die Medien nur am Rande vor. Ein eigenes Fach wäre eigentlich dafür nötig.
Die Hauptgefahren des Medienbetriebs wusste Mockler mit anschaulichen Beispielen zu beleuchten: Sie versuchen zu bestimmen was wichtig sein soll, der „Herdenjournalismus“ jagt Ereignisse zu völlig übertriebener Bedeutung. Die Gefahren durch Manipulation und durch wirtschaftliche Interessen der Medienkonzerne seien mit Händen zu greifen.
Am besten seien immer gedruckte Informationen, das Fernsehen und die Videonachrichten seien vor allem auf das Wecken von Emotionen ausgerichtet, die Informationsdichte sei gering.
Zum guten Schluss war es Marcus ein großes Bedürfnis auf das Evangelium als beste Quelle guter Nachrichten zu sprechen zu kommen. Sein zu Herzen gehender Appell lautete: „Ich wünsche uns allen dass wir uns zum Leben, auch das ewige, informieren“. Dankbarer Beifall für einen reichen Abend erfreute den Referenten.
Einleitende Musik ließ Gert Kürner erklingen. Mit zwei wohl ausbalancierten Präludien von Bach spielte er gekonnt ins Thema ein.
Jürgen Hirning
