Die Geschichte unserer Kirche

Baujahr 1840

Die Erbauung unserer Kirche fällt ausgerechnet in jene Zeit, als Gomaringen einen prominenten Pfarrer hatte: Den Dichter und Sagen-Erzähler Gustav Schwab.
Sie ersetzte damals die baufällig gewordene, kleinere Marienkirche, die seit dem 11. Jahrhundert dort stand, wo später unser heutiger Brunnenplatz angelegt wurde.
Verantwortlich für das neue Gotteshaus war das Königreich Württemberg – deshalb die schwäbisch-preisgünstige Ausführung im „Finanzkammerstil“.
Die Baulast trug dann allerdings das damals arme Gomaringen selbst.

Ähnlich wie in Öschingen und Pfrondorf entstand damals eine Hallenkirche mit 860 Sitzplätzen, einem Turm nach italienischem Vorbild und einem Innenraum, der wegen seiner rundlaufenden Empore an die königlichen Reithallen erinnerte („Reithaus-Stil“).

Schwäbisch-sparsam war auch das Grundstück der Kirche: direkt vor dem Haupteingang stand das Schulhaus, das bis 1815 zunächst als Pfarrhaus diente. Es wurde 1960 abgerissen – ein guter Anlass für eine umfassende Kirchenrenovierung mit einer Neugestaltung des Haupteingangs.

Wandinschrift im Mesnerraum
1958 mit altem und "neuem" Schulhaus
Innen etwa 1920
Bemalter Alterraum (nach 1931)
1962 Wiedereinweihung nach Abschluss der Renovierung

Renovierungen

Das Kirchengebäude wurde in den Jahren 1885, 1906, 1930, 1960/61, 1989/90 und 2013/14 instandgesetzt oder erneuert.
Zwei große gusseiserne Öfen machten die Kirche im Jahr 1897 erstmals heizbar.

1931 erhielt der Altarraum ein Fresko von dem Kunstmaler Karl Bauer, Stuttgart. Er stellte den die Sakramente spendenden Christus dar.

Broschüre zum 100jährigen Kirchenjubiläum 1940

Keramiksicherungen der Bankheizung

1960/61 wurde die Kirche unter der Leitung von Architekt Wizgall, Reutlingen, im Inneren völlig umgebaut. Die ursprünglich ganz umlaufende Empore wurde dabei neu gestaltet und auf die Nord-, Süd- und Westseite des Kirchenschiffes begrenzt. Auf der Ostseite wurde ein neuer Altarraum und ein neuer Kanzelbereich geschaffen. Auch die Elektroheizung wurde in jener Zeit montiert – und verrichtet nach wie vor ihren Dienst.

Im Jahr 2008(?) wurde dieser Altarraum vergrößert und zugleich modernisiert, dafür musste die erste Bankreihe abmontiert werden. Über dem Altarraum wurde ein Licht-Segel angebracht, das sich allerdings nicht bewährt hat und 2014 durch in die Decke eingelassene Leuchten ersetzt wurde.

Mit dem Neubau des Gemeindehauses neben der Kirche wurde im Jahr 1984 auch der Kirchenplatz neu konzipiert.

Die Schönheitsreparaturen anlässlich des 150jährigen Jubiläums 1990 brachte keine substantiellen Veränderungen.

2013 mussten aus statischen Gründen der Turm und das Kirchendach saniert werden. Zuvor war die Gemeinde gezwungen, über mehrere Jahre hinweg die Glocken ruhen zu lassen, da die Schwingungen des Geläutes die Statik des Turms gefährdet haben.
Da während der Renovierung durch ein Unwetter Wasser ins Gebäudeinnere floss, konnte mit Unterstützung der Gebäudeversicherung der Innenraum teilweise neu verputzt werden. In diesem Zusammenhang wurde das große Kreuz des Altarraums durch ein kleineres ersetzt.

2021 wurde im Zuge der technischen Erneuerung (Ton und Bildtechnik) im hinteren Teil des Kirchenschiffs ein Regieplatz eingebaut.

Das Äußere der Kirche blieb seit Beginn weitgehend unverändert.

ca 1920 Nordseite
Kirche und altes Schulhaus 1958
1940 100jähriges Jubiläum