KIndergärten

Mit triefender Nase und glänzenden Augen

Unangenehm kalt war’s am vergangenen Donnerstagabend, als etwa 120 Kindergartenkindern zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern bei Dunkelheit durchs Dorf stapften. In ihren warmen Fäustlingen hielten sie den Holzstab oder Henkel einer selbstgebastelten Laterne. Eigentlich nichts Besonderes im November – wäre da nicht das besondere Ziel, das sie ansteuerten: die drei evangelischen Kindergärten zogen in einer Sternwanderung zeitgleich zum Brunnenplatz vor die Kirche, der an diesem Abend zum Sternenplatz wurde. Den weitesten Weg hatten dabei die Pestalozzi-Kinder. Gerade noch pünktlich zum Klang der Posaunenchor-Bläser erreichten sie den großen Lichterstern, der den Platz zierte. Der Roßberg-Kindergarten hatte bereits schon eigene Lieder angestimmt, so bald waren sie vor Ort. Und die Familien vom Naturkindergarten, die von Süden kamen, mussten zuvor den Treppen ausweichen und die Kirche umrunden. Zu viele Kinderwagen von kleineren Geschwistern waren im Laternenzug dabei.
Aber der weite Weg hat sich gelohnt: wunderschön wirkte der Platz, der nur von Kerzen und Kinderlaternen beschienen war. Und der feine Schneefall, der dann auch noch einsetzte, war zwar kalt, aber auch romantisch. Glänzende Augen schauten unter den dicken Wollmützen hervor.
Mit Unterstützung der Bläser stimmte die ungewöhnliche „Sternenplatz-Gemeinde“ das Adventslied „Macht hoch die Tür“ an. Dann gingen die Türen der dunklen Kirche auf, die ebenfalls nur mit Kerzen beleuchtet war. Pfarrer Peter Rostan erinnerten drinnen an die Geschichte der Sterndeuter, die sich aufgemacht haben, um den neuen König zu finden. Sie kamen bis zum Stall von Bethlehem. Voller Sehnsucht folgten sie der alten Verheißung des Propheten.
Diesen Sternenweg nach Bethlehem gibt es bis heute. Ein Weg der Sehnsucht und der Suche nach Gott. Wir nennen ihn „Advent“.

Peter Rostan

Wir danken sehr herzlich dem Fotografen Daniel Schneider für die sehr schönen Bilder, die er uns freundlicherweise zur Verfügung stellt:

 Ich wurde gebeten, den Text der kurzen Ansprache in der Kirche zu veröffentlichen.  Hier finden Sie ihn zum Nachlesen.