Kirchengemeinderat

Gute Gründe, dankbar zu sein

Der Kirchengemeinderat war wieder im Februar 2017 mal auf Klausur. Wie immer mit integriertem Spaziergang in der Mittagspause, diesmal ging’s von der evangelischen Tagungsstätte in Tieringen hinauf zum „Hörnle“. Dort entstand unser Foto.
vorne: Siegfried Härter, Martin Rempfer, Klaus Forschner, Eva-Maria Kern, Thomas Ritter
hinten: Johannes Schilling, Stefanie Stich, Inge Kern, Matthias Kappler, Peter Rostan
Auf dem Foto fehlen Magda Kemmler und Ralf Grauer (die ebenfalls an der KGR-Tagung teilnahmen)

„Wo stehen wir? Wo wollen wir hin?“

Auf Spaziergängen ist diese Frage schnell beantwortet. Aber sie stand auch als Überschrift über die zentrale Arbeitseinheit am Samstag.
Ausgangspunkt war ein Impulspapier von Pfarrer Rostan, das mit dem Kapitel beginnt: „Viele Gründe zur Dankbarkeit“.

Der KGR entschied, dieses Papier hier auf der Homepage und in Kurzform auch im nächsten Gemeindebrief „Das Kirchenfenster“ zu veröffentlichen:

Unsere Beratungen sollten nicht von Sorge, sondern von Dankbarkeit geprägt sein. Denn wir haben ein enorm großes Vorrecht, hier in Gomaringen tätig sein zu dürfen!
Wir leben in einer Ausnahmesituation: unsere Gemeinde ist aktiv, geistlich wach, vielfältig, diakonisch und missionarisch, eingebunden in unser Dorf, finanziell und personell gut ausgestattet, mit schönen Gebäuden in attraktiver Lage gesegnet und, nicht zuletzt, von einem sehr gut aufgestellten Kirchengemeinderat geleitet… 

Exemplarisch möchte ich fünf besondere Schätze unserer Gemeinde aufzählen:

  • Die langjährige Verbundenheit zur äußeren Mission

Über unsere „Gomaringer Missionare“ und den fördernden Kontakt zu Werken und Initiativen (v.a. Mulli’s Children Family) werden wir auf heilsame Weise davor bewahrt, uns selbst als Mittelpunkt der Welt zu sehen. Wir erleben internationale Ökumene, kulturübergreifende Geschwisterschaft und die Herausforderungen einer bleibenden Verpflichtung, die uns anvertrauten Gaben mit anderen zu teilen. Ganz im Sinne des biblischen Prinzips: wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel erwartet.

Ich freue mich sehr am jeweiligen Profil unserer Missionare, das ich gerne unterstütze. Sie treten eindeutig für die alleinige Rettung durch Jesus Christus ein und vertreten diese Wahrheit mit freundlich-einladendem und nicht drängenden Stil.  Ihr Tun und Leben ist schlicht von der Liebe Jesu geleitet, die sie in der gebotenen Klarheit in Wort und Tat bezeugen – alles Weitere überlassen sie dem Wirken Gottes.

  • Der CVJM und die APIs als Partner vor Ort

Durch unseren CVJM mit mittlerweile über 1000 Mitgliedern haben wir vor Ort eine hochdynamische, an Jesus Christus gebundene Jugendarbeit. Es wäre nicht klug, als Kirchengemeinde daneben eine eigene Jugendarbeit aufbauen zu wollen. Im Gegenteil – beide Seiten profitieren sehr von der Partnerschaft!

Ähnliches lässt sich für die APIs sagen. Die Mitglieder der sonntäglichen Bibelstunde sind zugleich verlässlich in unsere Kirchengemeinde und deren Gottesdienste eingebunden.
Nicht überall gibt es ein so gesundes Verhältnis zwischen der Landeskirche und einer pietistischen Gemeinschaft.

  • Das Diakonische Profil unserer Gemeinde

Viele „fromme“ Gemeinden haben den Ruf, sich nur um sich selbst zu drehen. Das lässt sich für Gomaringen nicht sagen! Ich bin sehr dankbar für das beeindruckende Beziehungsnetz, in das unsere Kirchengemeinde hinein verwoben ist. Die jüngste Entwicklung, das Gomaringer Flüchtlingsnetzwerk, ist ein gutes Beispiel für die in unserer Gemeinde stark präsente Haltung, für andere da sein zu wollen.
Es wäre spannend, einmal aufzuzählen, wo überall evangelische Christen im Namen Jesu diakonisch tätig sind. (vgl dazu diese Liste)

Doch auch eine solche Liste wäre nie vollständig. Sie müsste vor allem durch die enorm beeindruckende pflegerische Arbeit ergänzt werden, die hier in Gomaringen tagtäglich in den Familien, aber auch nachbarschaftlich geleistet wird. Auch ohne kirchliche Trägerschaft geschieht Dienst am Reich Gottes!

Dabei gilt aus meiner Sicht für jede dieser Initiativen das Prinzip: diakonische Arbeit ist immer zugleich missionarisch- evangelistisch, auch ohne Worte. Ich bin überzeugt, dass jeder Dienst im Namen Jesu unseren Herrn groß macht!
Wenn dazu noch an einzelnen, gut gewählten Stellen das Evangelium explizit in Worten bezeugt wird, können wir uns umso mehr über diese Arbeit freuen.

  • Der Gottesdienst als Zentrum unseres Gemeindelebens

Es gab schon bessere Zeiten. Viele schwärmen noch von den achtziger und neunziger Jahren, als unsere Kirche nicht ausreichte. Dennoch dürfen wir uns nach wie vor an einem guten Gottesdienstbesuch freuen.

Ein wichtiger Indikator ist dabei nicht nur die jeweils absolute Zahl der Besucher, sondern auch die Gesamtzahl derjenigen Gemeindeglieder, die relativ regelmäßig gehen.
Unter „regelmäßig“ verstand man früher den wöchentlichen Kirchgang. Angesichts eines mittlerweile sehr eng gefüllten Wochenalltags entscheiden sich inzwischen viele für eine eher zweiwöchentliche oder auch monatliche Regelmäßigkeit, um zwischendurch auch mal den Sonntagvormittag als Familienereignis nutzen zu können. Wir sollten dies nicht verurteilen, sondern uns im Gegenteil daran freuen, dass trotz der vielen sonstigen Termine der Kontakt zur Gottesdienstgemeinde gehalten wird.

Ein besonderer Schatz ist für mich die große Kinderkirche, die nach wie vor fünfgruppig arbeitet. Hinzu kommen die Kindi-Kirche mit ihrem speziellen Angebot für das Kindergartenalter und der Übertragungsraum für die Eltern mit ganz kleinen Kindern. Wir haben ein echtes Luxusproblem, wenn dieser Übertragungsraum fast jeden Sonntag überfüllt ist!

Unsere etwa vor dreieinhalb Jahren getroffene Entscheidung, in jedem Gottesdienst die Verbindung von neuen Anbetungslieder und altbewährten Chorälen zu wahren, war richtig. Durch das neue Liederbuch sind viele bisher unbekannte Lieder längst zu vertrauten Liedern geworden. Sie genießen bei den meisten älteren Gottesdienstbesuchern mittlerweile eine gleichrangige Akzeptanz.

Außerdem gehört zum Profil unserer Gottesdienste die selbstverständliche Beteiligung von Ehrenamtlichen – nicht nur in der Musik oder bei dekorierenden Aufgaben, sondern auch in der Liturgie.

  • Die hohe Kontinuität und Selbstorganisationsgabe der Gruppen und Kreise

Ich staune immer wieder, wie viel in unserer Gemeinde ganz ohne Zutun der Pfarrer geschieht. Das ist ein großer Schatz des Pietismus, der sich nicht abhängig macht von Hauptamtlichen.

Die Frauenkreise, die Gebetskreise, die Hauskreise, die Chöre und viele diakonischen Initiativen treffen sich in langjähriger Treue mit sehr hoher Leitungsqualität. Sie sind das Rückgrat unserer Gemeinde!

Beeindruckend sind jedoch auch die vielen Aktivitäten und Programme, die rein aus ehrenamtlicher Initiative entstanden sind. Exemplarisch genannt seien die Informationsabende für Flüchtlinge, das Frauenpilgern und die Eheseminare.

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