Es reichte nicht ganz bis zum 50. Jubiläum, zu schwer wog die Zäsur der Coronazeit. Der Frauen- und Missionskreis musste nun nach 49 Jahren altersbedingt beendet werden. 1972 wurde er als Frauenkreis gegründet, wenige Jahre später wanderte das Anliegen der Unterstützung von Missionaren auch in den Namen der Gruppe. Zu Recht, denn dieser Kreis hat wie kein anderer für die Mission gewirkt: durch Handarbeiten und Verkäufe, durch Sammlungen und Veranstaltungen, im Austausch und im Gebet. Für die Missionarinnen und Missionare auf Heimaturlaub waren die Besuche in diesem Kreis jedes Mal wie ein Heimspiel. Sie wussten sich getragen und begleitet, zeigten sich dankbar für diese so verlässliche Form der Verbundenheit.
Von Anbeginn an stand Käthe Pflumm im Zentrum dieses Kreises, dem zwischenzeitlich mehr als 60 Frauen zugehörten. Sie sorgte nicht nur für ein attraktives Programm mit Gruppentreffen, Gebetsstunden und Wochenendfreizeiten, sie vervielfältigte auch die Rundbriefe der Missionare und pflegte den Kontakt zu den Frauen – besonders dann, wenn sie krankheitsbedingt nicht kommen konnten. Im Lauf der Jahre wuchs dieser Anteil ihres Einsatzes stetig an. Niemand hat je gezählt, wie viele persönliche Besuche Käthe Pflumm gemacht hat, in den Häusern wie auch im Pflegeheim! Wie oft sie Mut zusprach und um Gottvertrauen warb, an wie vielen Sterbebetten sie saß und wie viele seelsorgerliche Briefe sie geschrieben hat – zuletzt auch aus der Perspektive eines Menschen, der selbst von einer Krebserkrankung betroffen ist.
Nicht zu vergessen sind natürlich auch ihr langjähriger Einsatz im
Wenn man das alles zusammenführt, was Käthe Pflumm ausmacht, entsteht ein enorm beeindruckendes Bild von einer Frau, die neben aller Begabung vor allem eines besitzt: ein großes Herz voller Liebe!
Es war mir eine Ehre, ihr im Auftrag des Landesbischofs die Johannes-Brenz-Medaille überreichen zu dürfen – ganz bewusst nicht im Rahmen eines förmlichen Festaktes, sondern in jener Umgebung, die am besten zu ihr passt: eingebunden in die Gemeinschaft des Frauen- und Missionskreises, der Ende Juli ein letztes Mal zusammenkam, um mit einem kleinen Fest auf seine 49 segensreichen Jahre zurückzublicken.
Käthe Pflumm reagierte wie erwartet: etwas verlegen und ganz bescheiden. Aber dann auch mit ihrem warmherzigen Lachen, das nicht von der Anstrengung des Dienstes, sondern von der Freude geprägt ist, das Evangelium mit praktischem Einsatz weitergeben zu können.
Peter Rostan