Sonntagsgottesdienst

Abendmahl künftig mit kleinen Keramikbechern

In den letzten Jahren gab es manchen Versuch, eine geeignete Abendmahlsform für unsere große Kirche zu finden. Die traditionelle Form, gemeinsam aus einem großen Kelch zu trinken, löst bei vielen Gemeindegliedern hygienische Vorbehalte aus. Unabhängig davon, wie berechtigt diese Sorge ist, wäre es fatal, wenn man die Mahlfeier nicht genießen, sondern an ihm nur mit einer inneren Überwindung teilnehmen kann. Außerdem benötigt die Mahlfeier in kleinen Tischgruppen sehr viel Zeit, sodass sie eigentlich nur für eine kleinere Gemeinde infragekommt. Neben der längst bewährten „Herrnhuter Form“, bei der die Elemente Brot und Traubensaft durch die Reihen gereicht werden, wurde vor allem die „Wandelkommunion“ gefeiert: die Gemeinde ging durch den Mittelgang nach vorne, wo sie sozusagen „im Vorbeigehen“ die Hostie und den Kelch bekamen. Doch diese Form hat Nachteile. Zum einen entsteht oft ein unschönes Durcheinander im vorderen Bereich, zum anderen fehlt bei dieser eher individualisierten Form das Moment der Tischgemeinschaft.

Der Kirchengemeinderat hat nun ein Beschluss gefasst: Am kommenden Buß- und Bettag wollen wir nun im Abendgottesdienst erstmalig das Mahl in einer Form feiern, die fast allen Anliegen gerecht wird: die Gemeinde geht wie bei der Wandelkommunion durch den Mittelgang nach vorne. Dort erhält jeder einen kleinen Keramikbecher und reiht sich ein in einen der großen Halbkreise, die wir vor dem Altar bilden. Dabei sind diejenigen, die gut Treppensteigen können, aufgefordert, die Stufen hinaufzugehen zum Altarraum, sodass unten noch genügend Platz bleibt für die älteren oder leicht gehbehinderten Gemeindeglieder. Weil wir bei Abendmahlsgottesdiensten künftig die erste Sitzbank freihalten, kann die Tischrunde dort sogar von Einzelnen im Sitzen mitgefeiert werden.
Die Abendmahlsgäste empfangen echtes Brot (also nicht nur eine geschmacksneutrale Hostie!). Danach wird ihnen aus einem Gemeinschaftskelch Wein, bzw. Traubensaft in den kleinen Becher eingeschenkt, den sie in den Händen halten. Dabei gilt die Regel: der Wein wird auf der Kanzelseite ausgeschenkt, auf der Taufstein-Seite ist Traubensaft im Kelch. Nach der Mahlfeier gehen diese großen Tischgruppen an ihren Platz in der Kirche zurück, indem sie den Weg über die Außengänge wählen. Dort steht auch jeweils ein Tisch, auf dem man seinen ausgetrunkenen kleinen Becher abstellen kann.

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